In der heutigen Zeit erleben wir eine Art Kulturrevolution. Viele Begrifflichkeiten, die über Jahrhunderte gewachsen sind, werden relativiert. Alles wächst zusammen und reagiert aufeinander. Dr. Stefan Vatter zeigt auf, wie die Botschaften unserer Gemeinden, Kirchen und Ministry diesen Nebel durchdringen können. Das Video ist auf der Multiply 2021 entstanden.
Drei Punkte zur Inspiration
1. Betroffenheit und Identifikation erreichen
Warum und wozu wollen wir Betroffenheit und Identifikation erreichen?
Mit dem was wir machen, wollen wir Menschen (be-) treffen. Doch es stellt sich immer die Frage nach der Motivation dahinter. Wollen wir unsere Zuhörer:innen an etwas binden: an uns, an unsere Botschaft, an unsere Kirche? Oder wollen wir sie freigeben und in eine Beziehung zu Gott führen?
Wichtig ist, für sich zu prüfen, unter welchem Geist bzw. mit welchem Ziel wir Identifikation erreichen wollen. Hinterfrage, welche Botschaft Jesus dir persönlich weitergeben würde, wenn du ihm heute begegnest. Was davon gibst du weiter? Möchtest du deine Ziele erreichen oder seinen Zielen nachgehen?
Fokussierst du dich mit deiner Botschaft nur auf die Seite des Lammes oder auch auf die des Löwen?
Es ist heutzutage wichtig, alles zu beleuchten, was Christus einbringt, um Identifikation zu erreichen – die Barmherzigkeit, die Wertschätzung und die Annahme, aber auch die Wahrheit, Klarheit und Substanz, die er vermittelt.
Der Mensch ist ein Sehnsuchtswesen und mit unseren Botschaften, können wir diesen Sehnsüchten begegnen – das Herz treffen. Es gibt nichts faszinierenderes als Gott als den zu erkennen, der er ist.
2. Kommunikationsstil mit Bild und Person
Manche Bilder und Erzählungen hören wir einmal und sie bleiben haften.
Jesus war der beste Geschichtenerzähler. Damit gab er seinen Zuhörer:innen die Möglichkeit, sich mit dem was er sagte, zu identifizieren. Gute Führungskräfte erzählen auch heute Geschichten.
Beziehen wir uns in unseren Erzählungen auf Persönlichkeiten, die für andere interessant sind – im Video nennt Dr. Vatter z.B. Jürgen Klopp – wird unsere Botschaft für die Zielgruppe ansprechender. Sie können sich mit einer bekannten Person besser identifizieren.
Selbst wenn wir uns auf die bekanntesten Personen aus unserer christlichen „Subkultur“ beziehen, werden die wenigsten außerhalb unseres Umfeldes wissen, von wem wir reden. Menschen zu zitieren, die für unsere Zielgruppe interessant sind, schenkt unserer Botschaft eine große Kraft, die wir nutzen können.
Während ein Fußballtrainer für die eine Zielgruppe zur Platzierung unserer Botschaft ideal sein kann, wäre Max Planck bspw. eine gute Wahl im Umfeld von Naturwissenschaftlern. Höre dir die Max Planck-Geschichte direkt im Video an. Es startet an der richtigen Stelle:
Überlege dir also, welche interessante Persönlichkeiten als Vorlage dienen können. Inhalte bleiben auf diese Weise besser haften. Im Video erhältst du noch ein paar Beispiele.
Initiative Gebet Allgäu
Die Initiative fördert die Vernetzung von Verantwortungsträgern im Allgäu und will die Gesellschaft, Themen und Menschen durch das Gebet mit Gott in Dialog bringen.
3. Bedeutung und Relevanz generieren
Bedeutung meint „Auf was deutest du hin?“
Viele Menschen wissen nicht, was Christ:innen mit Christus zu tun haben. Deutest du auf Werte oder auf den Wertegeber? Menschen reden zwar viel von der heiligen Schöpfung. Ihnen fehlt jedoch oft der Bezug zum heiligen Schöpfer. Menschen nur zu Werten zu führen ist deshalb zu wenig. Sie müssen die Quelle erkennen, auf denen diese Werte basieren, um sie mit Leben füllen zu können.
Relevanz heißt, Menschen zu erleichtern, indem wir sie auf das Richtige hinweisen
Wer sich für Menschen interessiert, wird auch für Menschen interessant. Nimmst du deine Mitmenschen wahr? Häufig leben wir in einer christlichen Subkultur von Selbstbestätigungsfeedback und wir sehen nicht mehr, was darüber hinaus wichtig ist. Es reicht nicht allein von Liebe zu berichten. Wir müssen darüber hinaus zeigen, wie wir zu dieser Liebe – zu Gott – gelangen können.
Komme auf den Punkt
Kannst du dein Ziel bzw. deine Ministry auf den Punkt bringen? Benenne was andere außerhalb des christlichen Umfeldes davon haben. Mit einer gut formulierten „Elevator Speach“ kannst du üben, deine Botschaft knapp und verständlich zu formulieren:
- Was bietest du an?
- Was hat der andere davon?
- Warum sollte jemand mit dabei sein? Warum ist das für diese Person relevant?
Sage nicht, „Ich bin Christ!“, sondern „Ich bin jemand, der dir dabei helfen kann, Gott kennenzulernen.“ Sage nicht, „Ich bin IT-Spezialist!“, sondern „Ich bin derjenige, der dafür sorgt, dass unsere Computer einwandfrei funktionieren.“
Das Skript zum Video findest du auf der Website der Multiply 2021.
Learnings
Um in dieser volatilen Welt mit deinen Botschaften den Nebel durchdringen zu können, musst du sprachfähig sein. Dies kannst du schaffen, wenn du Betroffenheit und Identifikation ermöglichst. Am leichtesten geht das mit einfachen Bildern oder mit Bezug auf bekannte Persönlichkeiten. Spreche so in das Leben von Menschen hinein, dass sie die Bedeutung bzw. Relevanz deiner Botschaft für ihr Leben erkennen. Antworte auf die Frage: „Warum geht mich das was an?“
Bist du als Christ:in sprachfähig?
Kannst du in einfachen Worten schlüssig zeigen, was Christ:innen mit Christus zu tun haben? Wie lautet deine „Elevator Speach“? Schreibe gerne in die Kommentare, was du sagen würdest oder teile uns mit, was dir hilft, gute Geschichten zu erzählen.